Update: Bürgerversammlung vom 19. Mai 2025 bringt Klarheit zum Häcklinger Nahverkehr
Am Montag, den 19. Mai 2025, fand im Bonhoeffer-Haus eine öffentliche Informationsveranstaltung zur künftigen Nahverkehrsplanung in Häcklingen und Rettmer statt. Auf Einladung von Ortsvorsteherin Carmen Maria Bendorf informierten Vertreter des Landkreises Lüneburg und der kreiseigenen MOIN GmbH über den aktuellen Stand der Planungen im Rahmen des Nahverkehrsplans 2026.
Ziel der Veranstaltung war es, insbesondere die in der Öffentlichkeit diskutierten Überlegungen rund um einen möglichen On-Demand-Verkehr in Häcklingen transparent einzuordnen (siehe auch den ursprünglichen Blogbeitrag weiter unten) – und mit Missverständnissen aufzuräumen.
Kernpunkte der Veranstaltung im Überblick
- Die Buslinie bleibt erhalten:
Die derzeitige Linie 5011 wird ab dem 1. Januar 2026 zur Linie 5009 und bleibt mit unveränderter Linienführung in Häcklingen und Rettmer bestehen. Der zuvor diskutierte Wechsel zu einem reinen On-Demand-Angebot ist nicht vorgesehen, da dieser die bestehenden Bedarfe nicht abdecken würde. Damit ist für die Anbindung von Häcklingen zunächst Entwarnung gegeben. - Neue Liniennummer & Verlängerung:
Die Linie 5009 wird künftig bis zum ZOB und von dort aus weiter als Linie 5008 bis zum Kreideberg geführt. Damit verbessert sich die Anbindung an zentrale Punkte im Stadtgebiet. - Taktung wird angepasst:
Die Buslinie fährt künftig:- montags bis freitags alle 20 Minuten,
- samstags alle 30 Minuten,
- sonntags alle 60 Minuten.
Besonders erfreulich: Der letzte Bus fährt werktags um 22:40 Uhr ab ZOB – eine Verbesserung gegenüber dem aktuellen Fahrplan.
- Geänderte Streckenführung in Richtung Innenstadt:
Statt wie bisher über die Uelzener Straße, ist derzeit eine neue Führung über die Barkhausenstraße geplant. Eine nachvollziehbare Begründung hierfür wurde in der Veranstaltung nicht gegeben. Ortsvorsteher Wolfgang Güth kündigte an, sich dafür einzusetzen, dass die bisherige Strecke beibehalten wird, da diese für viele Fahrgäste – etwa im Hinblick auf den Kurpark, das Salü oder das Postamt – deutlich alltagsnaher sei. - Kein Nachtbus – aber On-Demand-Lösung in Planung:
Eine Nachtbuslinie am Wochenende ist aus Kosten- und Kapazitätsgründen nicht vorgesehen. Das bislang bestehende Anrufsammeltaxi (ASM) wird eingestellt. Geplant ist stattdessen eine On-Demand-Alternative, etwa per App buchbar, deren genaue Ausgestaltung noch offen ist.
Die Präsentationen der MOIN GmbH und des Landkreises sind online einsehbar und bieten einen vertieften Einblick in die geplanten Maßnahmen sowie die zugrunde liegenden verkehrspolitischen Ziele.
Präsentation der MOIN GmbH zum Download
Präsentation des Landkreises zum Nahverkehr zum Download
Ab hier folgt der ursprüngliche Blogbeitrag:
Die Zukunft des Nahverkehrs in Häcklingen: Was ändert sich ab 2026?
Die Organisation des öffentlichen Nahverkehrs im Landkreis und in der Stadt Lüneburg steht vor einem großen Wandel. Ab dem 1. Januar 2026 wird die neu gegründete MOIN – Mobilitätsinfrastruktur und -betriebs GmbH Landkreis Lüneburg (kurz MOIN) den Betrieb übernehmen. Doch was bedeutet das für Häcklingen? Und was steckt hinter den Plänen rund um die Buslinie 5018? Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen.
Was ist die MOIN GmbH und welche Aufgaben übernimmt sie?
Die MOIN GmbH wurde am 27. Juli 2022 gegründet. Ab 2026 übernimmt sie die Verantwortung für den gesamten Nahverkehr im Landkreis und in der Stadt Lüneburg.
Ziele der MOIN sind:
- Den Nahverkehr klimafreundlicher gestalten (z. B. mit Elektro- und Wasserstoffbussen)
- Fördermittel akquirieren, die dem Landkreis bisher nicht zugänglich waren
- Infrastrukturprojekte wie einen neuen Betriebshof im Lüneburger Hafen realisieren
- Innovative Angebote wie eine klimaneutrale Elbfähre zwischen Bleckede und Neu Bleckede etablieren
Was war ursprünglich im Entwurf des Nahverkehrsplans für Häcklingen vorgesehen?
Im Entwurf des neuen Nahverkehrsplans 2026 war unter Maßnahme 5.1 (S. 115) vorgesehen, die neue Buslinie 5018 ab dem Bahnhof Rettmer enden zu lassen. Die Anbindung der Wohngebiete in Häcklingen und Rettmer sollte dann durch einen On-Demand-Verkehr mit Kleinbussen (maximal acht Personen) erfolgen.
Das hätte bedeutet:
- Kein direkter durchgehender Busverkehr mehr von Häcklingen in Richtung Innenstadt
- Umsteigen am Bahnhof Rettmer wäre nötig geworden
Warum gab es Kritik an diesem Vorschlag?
Ortsvorsteher Wolfgang Güth äußerte deutliche Bedenken:
- Der derzeitige 20-Minuten-Takt werde gut genutzt, besonders von Bürgerinnen, Bürgern und Schülerinnen, Schülern.
- Eine Umstellung auf Kleinbusse könnte die Kapazitäten nicht ausreichend abdecken.
- Fahrgäste müssten zusätzlich umsteigen, was besonders für ältere Menschen, Familien und Pendler eine Verschlechterung bedeuten würde.
Er forderte daher eine klare Fahrgastzählung und belegbare Daten, bevor über solche Veränderungen entschieden wird.
Was ergab die Nachfrage bei der MOIN GmbH?
Wolfgang Güth setzte sich direkt mit dem Landkreis und der MOIN GmbH in Verbindung – mit Erfolg:
- Die MOIN stellte klar, dass die geplante Maßnahme aktuell nur als Prüfauftrag verstanden werden soll.
- Auch nach Einschätzung der MOIN reichen die Anforderungen in Häcklingen nicht aus, um nur durch einen On-Demand-Verkehr die notwendige Beförderung sicherzustellen.
- Damit bleibt die durchgehende Anbindung von Häcklingen über die Buslinie 5018 im 20-Minuten-Takt vorerst erhalten.
Fazit: Es gibt erst einmal Entwarnung! Ein direkter Busverkehr für Häcklingen bleibt weiterhin bestehen.
Gibt es weitere Änderungen beim Nahverkehr für Häcklingen?
Leider ja:
- Ab dem 1. Januar 2026 wird es keinen Nachtbusverkehr am Wochenende für Häcklingen und Rettmer geben (Aktuell nur das Anruf-Sammel-Mobil = ASM).
- Stattdessen wird an einer On-Demand-Lösung gearbeitet, bei der Fahrgäste über eine App Kleinbusse oder Taxis bestellen können.
- Details zu diesem Angebot stehen allerdings noch nicht fest.
Warum wurde das Thema überhaupt so diskutiert?
Ein großer Kritikpunkt ist die unpräzise Formulierung im Nahverkehrsplan.
Hätte man die Maßnahme klar als „Prüfauftrag“ deklariert, hätte dies viel Verunsicherung in der Bevölkerung vermieden. Eine transparente Kommunikation ist besonders bei Veränderungen im Nahverkehr entscheidend, da sie die Lebensqualität vieler Bürgerinnen und Bürger direkt betrifft.
Fazit
Die MOIN GmbH bringt ab 2026 viele Neuerungen für den Nahverkehr in Lüneburg und Häcklingen.
Für Häcklingen bedeutet das: Vorerst bleibt die gute Anbindung erhalten. Trotzdem bleibt wichtig, die Entwicklungen weiterhin aufmerksam zu begleiten, damit die Interessen der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt werden.
Ortsvorsteher Wolfgang Güth bleibt an dem Thema dran und wird die Bewohner*innen Häcklingens regelmäßig informieren.