Die Streuobstwiese in Häcklingen (Embser Kirchweg) hat ihren ursprünglichen Zustand zurückerhalten: Der Zugang ist wieder durch ein verschlossenes Tor gesichert. Doch warum ist die Fläche nicht frei zugänglich, und welche besonderen Nutzungsrechte bestehen? Ortsvorsteher Wolfgang Güth klärt auf.
Warum ist die Streuobstwiese in Häcklingen nicht frei zugänglich?
Die Streuobstwiese in Häcklingen ist im Bebauungsplan als Ausgleichsfläche ausgewiesen und darf nicht bebaut werden. Solche Flächen entstehen, wenn durch Bauprojekte Eingriffe in die Natur erfolgen. Laut Bundesnaturschutzgesetz (§ 15 BNatSchG) sind Städte und Gemeinden verpflichtet, für diese Eingriffe einen ökologischen Ausgleich zu schaffen.
Wozu dienen Ausgleichsflächen?
✔️ Sie erhalten oder verbessern die ökologische Qualität eines Gebiets.
✔️ Sie bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
✔️ Sie tragen zur Klimaregulierung und Verbesserung der Luftqualität bei.
✔️ Sie fördern das Landschaftsbild und bieten naturnahe Erholungsräume.
Warum sind Streuobstwiesen generell besonders wertvoll?
Streuobstwiesen wie diejenige in Häcklingen am Embser Kirchweg gehören zu äußerst artenreichen Lebensräumen. Sie bieten nicht nur Obstbäume, sondern auch:
🍏 Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und Vögel.
🌳 Lebensraum für seltene Tierarten.
🌿 Eine natürliche CO₂-Bindung durch die Bäume und Grünflächen.
Da Streuobstwiesen ökologisch wertvoll sind, werden sie oft als Ausgleichsflächen genutzt, wenn in anderen Bereichen neue Gebäude oder Straßen entstehen.
Sondernutzung für die Kita Häcklingen
Ein wichtiger Punkt ist die Sondererlaubnis der Kita Häcklingen für die Streuobstwiese:
👉 Über ein Tor auf ihrem Gelände dürfen die Kinder unter Aufsicht die Wiese betreten.
👉 Dort haben sie die Möglichkeit, sich auszutoben und spielerisch etwas über den Obstanbau zu lernen.
👉 Diese Nutzung wäre gefährdet, wenn die Wiese durch Hundekot verunreinigt würde. Da es für das Kita-Team nicht zumutbar ist, die Fläche regelmäßig auf Hinterlassenschaften zu kontrollieren, bleibt der Zugang für Hundebesitzer gesperrt.
Wo können Hunde stattdessen laufen?
Für Hundehalter bietet die Stadt eine Alternative:
🐕 Der südliche Teil des Kurparks ist als offizieller Freilaufbereich für Hunde freigegeben. Hier können Hunde sicher und ohne Leine laufen.
Wer betreut solche Ausgleichsflächen?
Die Pflege und Betreuung von Ausgleichsflächen liegt je nach Regelung in der Verantwortung von:
🔸 Den Kommunen oder der Stadtverwaltung.
🔸 Umweltverbänden oder Naturschutzorganisationen.
🔸 Privatpersonen oder Unternehmen, die eine Ausgleichsfläche als Kompensation für Bauvorhaben erhalten haben.
Im Falle der Streuobstwiese am Embser Kirchweg liegt die Verantwortung bei der Hansestadt Lüneburg, die die Pflege sicherstellt und die Fläche entsprechend der gesetzlichen Vorgaben verwaltet. Hier finden Sie eine Übersicht über Grün- und Freiflächen in der Hansestadt Lüneburg, die als Ausgleichsflächen dienen.
Sondernutzung für das örtliche Osterfeuer
Einmal im Jahr wird die Streuobstwiese für eine besondere Veranstaltung freigegeben:
🔥 Das örtliche Osterfeuer ist offiziell von der Stadt genehmigt.
🌿 Nach der Veranstaltung wird die Fläche wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt.
Diese Ausnahme zeigt, dass eine behutsame und kontrollierte Nutzung der Fläche möglich ist, solange der ökologische Wert der Streuobstwiese gewahrt bleibt.
Fazit: Naturschutz und Nutzung im Einklang
Die Streuobstwiese in Häcklingen am Embser Kirchweg ist eine wertvolle Grünfläche für die Umwelt und ein pädagogischer Lernort für Kinder. Um beides zu erhalten, wurde der Zugang für die Öffentlichkeit erneut eingeschränkt. Hundebesitzer werden gebeten, alternative Freilaufflächen zu nutzen.